Lernfarm „Maya“ blüht und gedeiht
Rainbow House – Für Jugendhilfeprojekt geht ein Traum in Erfüllung / Chance für alleinerziehende Mütter Auf den Namen „Maya“ wurde das Gelände außerhalb Kampalas, das seit 2017 dem Jugendhilfeprojekt „Rainbow House“ gehört, von den Mitarbeitern rund um Projektleiter Micheal Mwase herum liebevoll getauft.
Schopfheim. Sie alle haben sich Anfang 2019 enthusiastisch an die Umsetzung eines neuen Projektes gemacht: den Aufbau einer Lernfarm mit Kleintieren, Kräuter- und Heilpflanzen sowie Gemüse. Es ist grüner geworden: 300 Bäume wurden gepflanzt, die Schatten spenden, Wasser binden und Früchte bringen. Es werden Gemüse und Mais für die Selbstversorgung und Kräuter für medizinische Zwecke angebaut. Zwölf Schweine wurden aufgezogen und 200 Hühner, die Eier bringen und auch Nachwuchs. Rund um „Maya“ haben sich im leicht hügeligen Gelände 25 Kilometer außerhalb von Kampala Menschen angesiedelt, die in der Stadt keine Perspektive mehr haben, und ihren sozialen Rückhalt aufgeben mussten. Losgelöst von ihren sozialen Bindungen leben sie in prekären Verhältnissen, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins „Rainbow House of Hope Uganda“. Für diese Menschen, sehr oft alleinerziehende Frauen, sei das Angebot von „Maya“ ein Rettungsanker: Sie werden von „Rainbow“-Mitarbeitern geschult, Gemüse anzubauen, Kleintiere zu halten, um zunächst ihre Familie zu versorgen, und sich darüber hinaus eine kleine Einkommensquelle zu erschließen. Dazu gehört auch, dass die Frauen lernen, sich auszudrücken, ihre Bedürfnisse zu artikulieren und zu verstehen, dass sie als einzelne nur weiterkommen, wenn sie sich gegenseitig unterstützen. „Rainbow“ hat auch die Lehrlinge der Handwerksschule gelehrt, wie man sehr ertragreich Gemüse auf kleinstem Raum anpflanzen kann, und sie haben 100 Kinder in zwei Schulklassen bei der Einrichtung eines Schulgartens angeleitet. Insgesamt hat sich die Ernährungssituation in „Maya“ und rundherum bereits verbessert. All dies wurde möglich durch die großzügige Unterstützung der Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart (SEZ-Stiftung). „Rainbow“ hat sich und für andere einen Traum verwirklicht. Bis zum eigentlichen Umzug des Projektes auf das eigene Gelände ist noch einiges zu tun: Installation von Elektrizität und Wasser, Bau eines Schulgebäudes für die Handwerksausbildung, einer Mensa und eines überdachten Platzes für Tanz und Musik, Errichtung eines Gebäudes mit Büro und Lagerräumen sowie Übernachtungsgelegenheiten für Mitarbeiter. Zum aktuellen Thema Corona seien die Menschen ahnungslos, so der in Schopfheim nicht unbekannte Projektleiter Micheal Mwase am Telefon. Hier wie auch in anderen dringenden Situationen springe „Rainbow“ ein und informiere die Menschen. Doch auch das Projekt muss Rückschläge verkraften, ist doch im letzten Jahr der Ausbilder für Metall auf offener Straße überfallen worden. Er hat die Attacke nicht überlebt.